
Die beste kostenlose Prepaid-Kreditkarte – ohne Jahresgebühr – zu finden, das ist gar nicht so einfach. Denn so viele Angebote gibt es da nicht – und die meisten kommen mit Extra-Gebühren daher. Und worauf sollte man bei der aufladbaren Geldkarte eigentlich achten?
Als Verbraucherjournalist kenne ich die Fragen, die viele Menschen zu der aufladbaren Credit Card haben – und gebe Tipps.
Aktuell bieten die bekannteren Bankinstitute (wie einst etwa Wüstenrot) leider keine kostenlose Prepaid-Kreditkarte mehr an. Ich empfehle daher, alternativ zur DKB Visa Classic zu greifen. Denn die Visa-Karte von der DKB lässt sich auch als Quasi-Prepaid-Kreditkarte nutzen. So sehen die Konditionen der Kreditkarte aus:
- Visa-Karte mit kostenfreiem Giro-Konto
- keine Jahresgebühr
- Guthaben auf Visa-Konto wird verzinst (0,2 Prozent, ab 100.000 Euro 0 Prozent)
- Geldabheben ist europaweit kostenlos (bei monatlichem Geldeingang von min. 700 Euro sogar weltweit; sonst 1,75% vom Umsatz)
- Bezahlung mit Kreditkarte im Euro-Raum kostenfrei (bei monatlichem Geldeingang von min. 700 Euro auch weltwelt; sonst 1,75% vom Umsatz)
- wird oft auch Auszubildenden oder Studenten gewährt
Bis vor kurzem war die Wüstenrot Visa Prepaid sehr zu empfehlen, seit dem 1. Juni 2016 fallen dafür aber jährliche Gebühren von 19 Euro an. Ausnahme: Alle, die noch nicht 25 Jahre alt sind, können sich die Karte noch ohne Jahresgebühr sichern. Die Anträge werden nach meiner Erfahrung aber vergleichsweise oft abgelehnt.
- Visa-Karte in Verbindung mit Giro-Konto
- 19 Euro Jahresgebühr (0 Euro für unter 25-Jährige)
- Geldabheben ist weltweit kostenlos (bis 24 Mal im Jahr, danach 1,99 Cent pro Abhebung)
- Bezahlung mit Kreditkarte im Euro-Raum kostenfrei
- Außerhalb der Euro-Zone wird für Zahlungen eine Gebühr von 1,5 Prozent fällig
- auch unter 18-Jährige (z.B. Schüler oder Azubis) können sie bekommen
Übrigens: Wer eine kostenlose Prepaid Kreditkarte ohne Girokonto sucht, der hat da nicht wirklich eine Wahl, weil viele Banken ein Konto zur Bedingung machen. Ausführliche Fragen und Antworten stehen weiter unten, hier zunächst das Wichtigste in Kürze:
- Prinzip: Eine Prepaid Kreditkarte funktioniert auf Guthabenbasis: Man lädt sie auf und kann das Guthaben dann verbrauchen. Das schützt vor teuren Kreditzinsen.
- Zielgruppe: Weil sie auf Guthabenbasis funktioniert, ist die Prepaid Kreditkarte häufig ohne Schufa-Abfrage und Bonitätsprüfung zu bekommen. Sie eignet sich daher besonders für Schüler und Studenten, Freiberufler und alle anderen Menschen, die eine Kreditkarte benötigen, sie aber wegen ihrer Einkommenssituation nicht bekommen.
- Gebühren: Es können weitere Kosten anfallen, etwa für das Geldabheben an einem Geldautomaten. Daher: Bedingungen vor Vertragsabschluss genau durchlesen!
Was ist eine Prepaid Kreditkarte? Und wie funktioniert sie?
Eine Prepaid Kreditkarte (Englisch: Prepaid Credit Card) ist eine aufladbare Kreditkarte und funktioniert wie bei einem Prepaid Handytarif: Man bucht Guthaben auf die Karte und kann sie dann so lange nutzen, bis das Guthaben verbraucht ist. Manche Banken bieten die Karte kostenlos an, also ohne jährliche Grundgebühr, andere verlangen für die Geldkarte eine Gebühr.
Im Prinzip funktioniert sie wie eine gewöhnliche Kreditkarte: Man kann mit ihr im Internet einkaufen, damit im Warenhaus bezahlen oder Geld abheben. Die Karten gibt es sowohl von VISA als auch von MasterCard. Von anderen Anbietern wie etwa American Express rate ich ab – die Gebühren sind dort viel zu hoch.
Ein Beispiel: Malte, 24, ist Student und besitzt eine Wüstenrot Prepaid Kreditkarte. Einmal pro Jahr lädt er 500 Euro auf die Karte, das reicht ihm. Er nutzt sie vor allem, um im Sommerurlaub kostenlos – und an jedem Geldautomaten – Geld abheben zu können. Das kann er zwar nur 24 Mal kostenlos machen, da liegt bei Wüstenrot das Limit – aber öfter braucht er die Karte auch gar nicht. Er zahlt dafür monatlich 0 Euro, die Prepaid Kreditkarte ist für ihn also tatsächlich kostenlos.
Welche Vorteile hat man davon?
Wer eine kostenlose Prepaid Kreditkarte haben will, der kann besonders auf zwei Vorteile zählen:
- Volle Kostenkontrolle: Was man nicht hat, das kann man nicht ausgeben – nach diesem Prinzip funktionieren die Prepaid Kreditkarten. Man kann also nicht mehr Guthaben verbrauchen, als auf die Kreditkarte geladen wurde. Somit läuft man nicht Gefahr, ins Minus zu schlittern.
- (Fast) jeder kriegt sie: Bei der Prepaid Card ist das Risiko für die Bank gering, weil der Kunde keinen Kredit aufnehmen kann. Darum ist es wesentlich einfacher, eine aufladbare Karte zu bekommen als eine klassische Kreditkarte.
Welche Nachteile hat eine kostenlose aufladbare Kreditkarte?

Das sind vor allem die Gebühren abseits der regulären Jahresgebühr. Darunter fallen zum Beispiel die prozentualen Kosten für Geldabhebungen, Kosten für Ersatzkarten bei Verlust sowie die Fremdwährungsgebühr für Zahlungen im Ausland.
Nutzt man die Prepaid Kreditkarte sehr intensiv, dann kann das eigentlich kostenlose Angebot schnell zum heftigen Kostenfresser mutieren. Weitere generelle Nachteile einer Prepaid Kreditkarte – egal ob gebührenfrei oder gebührenpflichtig:
- Man sollte sich darauf einstellen, mit dem Zahlungsmittel Probleme bei Mietwagen- und Hotelbuchungen zu bekommen. Um eine Kaution zu hinterlegen, wird häufig die Kreditkarte genutzt – eine aufladbare Karte wird in der Regel allerdings nicht akzeptiert.
- Man hat zwar die Kostenkontrolle, kann im Notfall aber nicht auf einen schnellen Kredit zurückgreifen. Überziehen lässt sich die Prepaid Kreditkarte schließlich nicht, das ist der große Unterschied zur klassischen Karte.
- Manche Anbieter begrenzen die Abhebungen – dann können Sie beispielsweise nur bis zu 100 Euro pro Tag oder pro Woche abheben. Dieses Limit lässt sich aber in der Regel anpassen.
- Weil Prepaid Kreditkarten keine Hochprägung besitzen (also keine erhabenen Buchstaben und Ziffern auf der Karte), können sie nicht durch sogenannte „Ritsch-Ratsch-Geräte“ gezogen werden. Diese Methode der Kreditkarten-Bezahlung ist aber heutzutage ohnehin nur noch sehr selten anzutreffen.
Wie lädt man die Karte auf?
Das geht in der Regel per Überweisung. Das kann man von jedem Konto aus tun, auch von einem Girokonto bei einer anderen Bank. Das geht mal schneller, mal weniger schnell; in der Regel ist das Geld innerhalb von 1 bis 3 Tagen auf der Kreditkarte angekommen, je nachdem, ob Sie das Girokonto bei der Bank haben, bei der Sie auch die Prepaid Kreditkarte haben.
Manche Banken machen aber auch ein Girokonto bei der Bank zur Bedingung, um die kostenlose Prepaid Kreditkarte zu bekommen. Dann kann man von diesem Girokonto das Geld auf seine Karte laden.
Für wen eignet sich eine Prepaid Kreditkarte?
Eine Prepaid Kreditkarte eignet sich vor allem für Leute, die gerne die volle Kontrolle über ihre Ausgaben haben. Und für diejenigen, die sonst keine Kreditkarte bekommen können, also zum Beispiel Jugendliche, Menschen mit einem schlechten Schufa-Eintrag oder Menschen, die über kein geregeltes Einkommen verfügen, zum Beispiel freiberufliche Künstler oder Journalisten.
Sogar für Kinder gibt es mittlerweile solche Kreditkarten – ob ein Siebenjähriger aber wirklich schon eine Plastikkarte zum Bezahlen braucht und ob er damit den richtigen Umgang mit Geld lernt, das sollte man sich vorher gut überlegen.
Kann man die aufladbare Geldkarte ohne Schufa-Auskunft beantragen?
Jein. Der große Vorteil der Prepaid Kreditkarten ist prinzipiell: Weil sie auf Guthabenbasis funktionieren, muss der Kunde immer erst Geld auf die Karte laden, um damit bezahlen zu können. Einen Kreditrahmen gibt es nicht, die Karte erlaubt dem Kunden keinen Kredit – die Bank muss folglich nicht in Vorleistung gehen, hat kaum Risiko.
Daher gibt es die aufladbare Credit Card in der Regel ohne Schufa-Auskunft und Bonitätsprüfung. Die einzige kostenlose Prepaid Kreditkarte, die wohl jeder bestellen könnte, gibt es aber leider nur mit Bonitätsprüfung – die Kreditkarte der Wüstenrot Bank. Genauere Informationen – unter anderem zur Wirtschaftsauskunftei Schufa – stehen hier: Kostenlose Prepaid Kreditkarte ohne Schufa-Auskunft.
Mit welchen weiteren Gebühren sollte man rechnen?
Das ist unterschiedlich. Banken sind sehr kreativ darin, verschiedene Gebühren zu erheben. Die häufigsten sind:
- Auslandsgebühr auf Fremdwährungsumsätze: Wer zum Beispiel in den USA einkauft und dort – zwangsläufig – in Dollar bezahlt, der muss einen bestimmten Prozentsatz des Umsatzes an seine Bank zahlen. Dieser Satz liegt häufig zwischen 1,5 und 2,0 Prozent. Bei einem Satz von 1,5 Prozent wären bei einem 1000-Euro-Einkauf also 15 Euro Gebühren fällig.
- Gebühr für Bargeld: Wer mit seiner Kreditkarte an einem Geldautomaten Bargeld abhebt, der muss dafür unter Umständen Gebühren zahlen. Oft ist dies ein Prozentsatz von etwa 2 Prozent, gekoppelt an eine fixe Mindestgebühr.
- Jahresgebühr: Wer eine gratis Prepaid Kreditkarte besitzt, der kommt um die Jahresgebühr scheinbar herum – bei manchen Banken sind aber nur das erste oder die ersten beiden Jahre kostenlos, danach fällt eine Gebühr für die Prepaid Kreditkarte an. Genau hinschauen!
Hier geht’s zu einer genauen Beschreibung der Kreditkarten-Gebühren: Prepaid Kreditkarten kostenlos – aber nicht gebührenfrei.
Welche Bank bietet eine kostenlose Prepaid Kreditkarte ohne Girokonto?
Da gibt es nicht viele Alternativen, denn meistens ist es so: Entweder ist die Prepaid Kreditkarte kostenlos, aber man muss auch ein Girokonto bei der Bank haben oder ein neues beantragen – wofür wiederum oft eine Schufa-Auskunft benötigt wird.
Oder es ist so, dass die Prepaid Kreditkarte zwar ohne Girokonto auskommt, die Bank dafür aber eine Jahresgebühr verlangt.
Beides in Kombination gibt es nahezu nie. Mir ist bisher nur eine sehr faire Ausnahme bekannt, die Prepaid Kreditkarte der Kalixa Payment Group. Zum ausführlichen Bericht geht es hier: Prepaid Kreditkarte kostenlos ohne Girokonto.
Wo kann man die Karten online bestellen?
Zum Beispiel hier: Prepaid Kreditkarten-Vergleich. Denn ich haben die Versprechen der Banken, eine kostenlose Prepaid Kreditkarte zu vertreiben, genau unter die Lupe genommen. Zuweilen ist die Credit Card zwar kostenlos – also ohne jährliche Grundgebühr –, dafür werden hohe Gebühren fällig, wenn man Geld am Automaten abhebt.
Andere Anbieter wiederum berechnen überhaupt keine Gebühren fürs Geldabheben. Vergleichen lohnt sich in jedem Fall.

Welche Bank hat derzeit das beste kostenlose Angebot?
Das kommt ganz darauf an, was Sie brauchen. Wer sich nicht mit den ganzen Bedingungen und Kosten beschäftigen will und bloß eine nette Bank sucht, die die wohl beste kostenlose Prepaid Kreditkarte anbietet, der sollte sich die Visa-Karte von der Wüstenrot-Bank anschauen:
Die Wüstenrot Visa Prepaid gibt es ohne Jahresgebühr, Kunden können damit 24 Mal pro Jahr im In- und Ausland kostenlos Geld abheben. Voraussetzung ist allerdings ein (kostenloses) Girokonto, außerdem gibt’s eine Schufa-Abfrage.
Ich habe meine Kreditkarte verloren – was tun?
Zunächst einmal: Karte sperren. Das geht unter der Sperr-Hotline 116 116. Sobald Sie die Karte als verloren gemeldet haben, müssen Sie nicht dafür haften, wenn jemand die Karte missbraucht.
Ist die Prepaid Kreditkarte noch nicht gesperrt und jemand nutzt Sie, um damit Geld abzuheben, dann müssen Sie dafür bis zu einem bestimmtem Betrag selbst geradestehen – maximal aber bis zu 150 Euro.
Voraussetzung ist allerdings, dass Ihnen die Karte nicht fahrlässig abhanden gekommen ist. Eine neue Kreditkarte bekommen Sie von ihrem Kreditinstitut. Die Ausstellung und den Versand einer neuen Karte lassen sich die Banken aber meist bezahlen.
Wie kann ich kostenlos Geld abheben – auch im Ausland?
Das geht wie immer: am Geldautomaten Karte einschieben, Geheimzahl eintippen, Geldbetrag eingeben, Geld entnehmen. Das funktioniert in Deutschland genauso wie in Italien.
Doch das Geldabheben ist nicht bei allen Prepaid Kreditkarten kostenlos, manche Banken verlangen dafür zum Teil hohe Gebühren. Worauf man außerdem beim Geldabheben im Ausland achten sollte, steht hier: Mit Prepaid Kreditkarte kostenlos Geld abheben im Ausland.
Visa oder MasterCard?
Fisch oder Fleisch? Die Frage ist nicht ganz so wichtig, mit beiden Anbietern hat man eine gültige Kreditkartennummer, und beide sind sehr etabliert. Nur in Ausnahmefällen wird eher die eine als die andere Karte akzeptiert.
Wer auf Nummer sicher gehen will, besorgt sich Visa- und MasterCard. Wenn es eine der kostenlosen Prepaid Kreditkarten ist, dann fällt sie bei den privaten Finanzen ja nicht ins Gewicht.
Außerdem kann man auf diese Weise testen und vergleichen, bei welcher Bank man sich besser aufgehoben fühlt. Wer Genaueres zu Visa- und MasterCard wissen will, der klickt hier: Visa Card oder MasterCard?

Nützliche Infos: